Wir sehr sie doch dem Mond ähnelte – sie reflektierte jederzeit müdelos das Strahlen, mit dem andere ihr begegneten, doch dahinter verbarg sich eine dunkle Seite, die immer im Schatten lag.
Lisa Papademetriou, 1971
Ich kenne es all die Jahre zu gut im Umfeld, Gesellschaft, Familie, Freunde, Kindheit und Schule…
Ablehnung und sich anpassen müssen um angenommen zu werden?
Warum?
Dies möchte ich nicht und gehe meinen eigenen Weg.
Versuche die Dinge abzuschütteln, die mir eingeredet worden.
Dieser Weg treibt mich oft zu einem Steppenwolf 😅 wie es Hermann Hesse in seinem Buch und seiner Geschichte beschreibt.
Einsam in der Steppe suchend.
Und doch frei.
Aber einsam??
Oder „nur“ nach der Wahrheit und sich selbst wieder Ausschau halten …
können wir uns nicht annehmen, so komplex wie wir sind?
Jeder einzelne total gut so ❤️
Jeder wie er mag und mit seinen Schatten, Schwächen, Potenzial, Ideen, Aussehen, Meinungen, Gefühlen, Fehlern …auf seinem Pfad…
Wie würde das aussehen?
Erstmal denke ich, die Annahmen von sich selbst und das Fallen der eigenen Masken und Hingabe zu allem was ist, ein klares ja, auch zur Natur mit ihrem Licht und ihrer Dunkelheit 💖
Schattenanteile
Schattenanteile sind die Anteile, die wir an uns ablehnen. So mögen wir nicht sein. Es sind die Anteile, die wir zwar haben, aber verdrängen. Mit unseren Schattenanteilen haben wir irgendwann einmal die Erfahrung gemacht, dass es, wenn wir so sind, nicht gut ist. In uns ist eingespeichert, wenn ich so bin, dann lehnen mich die anderen ab, dann werde ich kritisiert, dann werde ich negativ bewertet, dann werde ich ausgeschlossen oder auch ganz wichtig, wenn ich so bin, dann verletze ich damit andere.
Unsere Schattenanteile sind verdrängte Eigenschaften von uns, die wir aufgrund negativer Erfahrungen und/oder unseren Schlussfolgerungen dazu, nicht ausleben können. Das sind auch oft Eigenschaften, für die wir uns schämen, oder schuldig fühlen, oder die „verboten“ sind.
Schattenanteile sind auch die Anteile, über die in der Gesellschaft nicht gerne gesprochen wird. Sozusagen die tiefen Abgründe der Menschheit, wie z.B. extreme Triebhaftigkeit, oder die Lust an Gewalt, Machtausübung, Pädophilie, etc. All die Dinge, über die wir nicht einmal nachdenken möchten, aber die es eben trotzdem gibt.
Schatten als Aufgabe
Meiner Meinung nach dienen uns unsere Schattenanteile dazu, uns persönlich weiterzuentwickeln. Denn gerade, weil es diese Anteile gibt, können wir gewisse Erfahrungen machen, die uns wachsen lassen.
Hier für dich aufgenommen im Mondschein, eine Meditationsreise in die Dunkelheit:
Wie erkenne ich meine Schattenanteile?
Unsere verdrängten Schattenanteile nehmen uns Energie, blockieren uns und halten uns klein. Solange wir sie nicht erkennen und annehmen, können wir uns nicht wirklich frei und glücklich fühlen.
Solange ich Anteile von mir selbst ablehne, lehne ich mich selbst ab.
Die eigene Ablehnung eines Schattenanteils kann so weit gehen, dass man sich deshalb sogar selbst verletzt.
Fragen zu Deinen Schattenanteilen
- Was lehne ich selbst an mir ab?
- Was unterdrücke ich lieber?
- Wofür schäme ich mich?
- Wofür habe ich Angst, abgelehnt zu werden?
- Wie darf ich nicht sein? (faul, laut, unordentlich, traurig, zu begeistert)
- Oder was muss ich sein? (Z.B. ich muss lieb und brav ein – dann ist das Gegenteil davon der Schatten)
- Was lehne ich an anderen ab? Was nervt mich an anderen?
Unsere eigenen Schattenanteile sind auch häufig die Anteile, die wir extrem an anderen ablehnen. Also, wenn Du z.B. jemanden dafür ablehnst, immer so auffällig zu sein, dann möchte tief in Dir ein Anteil, dass Du raus gehst, Dich zeigst und auffällig bist. Oder wenn Du auf irgendetwas neidisch bist, dann will Dir das Gefühl des Neides eigentlich nur zeigen, dass Du das, worauf Du neidisch bist, selbst noch nicht lebst. Hättest Du es selbst nicht in Dir, dann würdest Du es erstens, beim anderen überhaupt nicht wahrnehmen und zweitens, hättest Du dann auch kein Neidgefühl.
Wenn Dich etwas an anderen extrem stört, dann kannst Du da mal ein bisschen genauer forschen und Dich fragen:
- Warum genau stört Dich das eigentlich so?
- Was ist so schlimm daran?
- Was genau stört Dich?
Ein Schattenanteil dient immer dazu, etwas in Dir aufzulösen, dass Dich noch davon abhält,
voll und ganz frei zu sein. Dich voll und ganz in Deiner Gesamtheit zu leben.
Fragen zur Auflösung von Schattenanteilen
Um sich selbst in seiner Gesamtheit akzeptieren zu können, ist es nötig die Licht- und Schattenanteile anzunehmen und nicht getrennt voneinander zu betrachten, sondern als Einheit.
Fragen zur Auflösung der Schattenanteile
- Was will Dir der Anteil zeigen?
- Was ist in Dir noch nicht aufgelöst, was blockiert Dich noch, um völlig frei zu sein?
- Wo bist Du noch verletzt? Was darf noch in Dir heilen?
Wie kann ich meine Schattenanteile leben?
Die meisten Menschen haben mit ihren Schattenanteilen nur deshalb so große Probleme, weil sie sich dafür schämen und weil sie nicht wissen, wie sie diese Anteile in ihrem Leben integrieren sollen.
Schattenanteile zu leben heißt nicht z.B. einen Amoklauf zu machen, weil man damit dann all seine Wut und Aggressionen ausleben kann. Schattenanteile zu leben bedeutet, über die Erkenntnisse Licht darauf zu bringen und sie somit aufzulösen. Also über bewusstes Leben und über die Wahrnehmung der eigenen Gefühle. Dies tust Du, indem Du Dir immer wieder die Fragen stellst:
- Warum fühle ich mich jetzt so?
- Was hat das mit mir zu tun?
Einen Schattenanteil integriert man dann in sein Leben, wenn man lernt, alle Gefühle zuzulassen. Dann verschwindet auch der enorme Druck in uns. Der Druck und Kampf sind nur deshalb so groß in uns, weil wir die Gefühle, die wir ablehnen, über Jahre verdrängt haben. Wir müssen die Gefühle zulassen und abfließen lassen, um frei zu werden.
Einen Schattenanteil richtig anzunehmen heißt, die Energien die kommt, nicht wegzudrücken, sondern sinnvoll zu nutzen und einzusetzen. Wenn z.B. die Aggressivität in uns hochkommt, raus gehen aus der Situation. Hier ist Rückzug und nicht Angriff gefragt. Das Gefühl über unseren Körper wahrnehmen und ausdrücken, ohne jemanden zu schaden. Das kann z.B. sein, dass Du, wenn es sich um Aggressionen handelt, Kampfsport machst.
Ich persönlich nutze Wut zum Beispiel für mich, indem ich, wenn ich wütend bin und gerade zu Hause bin, meinen Haushalt mache. Wenn ich in der Wutenergie putze, bin ich fünf schneller, als ohne Wut. Oder ich mache Sport. Weil ich dann auch viel mehr Energie habe. Emotionen sind Energie und zu lernen diese Energie für sich zu nutzen macht richtig Spaß, gerade bei den Gefühlen, die sich normalerweise nicht gut anfühlen. Wie eben Wut, Hass oder Eifersucht. Das sind alles energiereiche Emotionen. Ist doch viel besser ich nutze diese Energie für mich, als sie gegen jemand anderes zu richten und damit alles nur noch schlimmer zu machen, oder sie zu verdrängen, was mir selbst am meisten schadet. Wenn man die Energie verdrängt, dann löst sie sich damit nicht auf, sondern speichert sich als Blockade im Körper ein. Also einfach fließen lassen.
Es ist meine eigene Entscheidung, wie ich sein möchte.
Ich persönlich glaube, die Kluft, also der Abstand zwischen Gut und Böse ist gering. Wie bei einer Medaille. Auf der einen Seite ist Gut, auf der anderen Böse. Aber zwischen den beiden Seiten ist so gut wie kein Abstand. Es liegt immer nur an einer einzigen Entscheidung, welche Seite ich leben möchte.
Nun wünsche ich Dir noch einen wunderschönen Tag, Abend oder eine gute Nacht, je nachdem in welcher Zeit Du auch immer Dich gerade befindest.
Danke, Deine Susann
Quellen und Inspiration:
https://beruhmte-zitate.de/themen/mond/
https://www.andrea-hein.de/2019/06/09/licht-und-schattenanteile-des-menschen/