Freiheit
Frei sein
Einfach sein
Schön, dass du da bist.
Fragst du dich vielleicht, was frei sein, Freiheit bedeutet?
Wie geht es dir auf deinem Weg?
Fühlt es sich manchmal so an, als hättest du Fesseln an deinen Händen?
Bist du Fremdbestimmt?
Entscheidest du deine Dinge freiwillig aus dem Herzen?
Was wäre, wenn du ALLES erschaffen und tun könntest – ALLES.
Mit deiner Lebenskraft.
Klingt das nicht toll?!
Stell dir vor, du hättest ein Wunsch frei und könntest sofort deine Träume und dein Leben so gestalten, dass es ein Paradies wäre!
Unser Paradies.
Nimm dir Zeit und denk mal in Ruhe nach…
Schließe dabei deine Augen.
Um Euch meinen Gedankengang verständlich zu machen, hier nun eine kleine Reise in meine Vergangenheit:
Es gab Momente im Leben, wo ich genau darüber nachdenken konnte und die Zeit dafür hatte.
Sei es auf meinen Reisen und sich treiben lassen, tiefe Gespräche mit wundervollen Menschen, ergreifende traurige Geschichten, Einsamkeit, Momente der Ablehnung, Berührung mit dem Tod, als mein Opa plötzlich aus dieser Welt gerissen wurde und ich es nicht verstand. Während Ritualen, in der Yoga-Lehrer-Ausbildung auf Bali und bei magischen Meditationsreisen. Aber auch persönliche Erlebnisse aus meiner Jugend, wo ich mein Urvertrauen verloren habe und es ein ganzes Stück Arbeit war, wieder in diese Mitte, in das Vertrauen zu kommen.
Jetzt bin ich sehr dankbar, dass ich lebe.
Ich durfte in vielen Prozessen im Laufe der letzten Jahre die Verbindung, die Liebe erfahren, und kam zu der Erkenntnis, dass die Erhöhung des Bewusstsein sehr dabei helfen kann, aus diesen Ängsten herauszusteigen und das Wahre, das Gute und das Schöne wahrzunehmen, anzunehmen und weiterzugeben.
Daraus resultieren allerdings immer neue Fragen!
Wo stehe ich in dieser Welt?
Wer sind wir?
Sind wir Menschen wirklich frei und handeln frei?
Oder steckt da ein System in uns, aus jahrhundertlanger Lebensart und Industriegesellschaft, Kriege, Kirche, Kapitalismus, Patriarchat und unser 9 to 5 Lifestyle, um zu funktionieren?
Für welchen Preis?
Um viel zu konsumieren und sich unterhalten zu lassen?
Fühlt sich das lebendig an…? Leben wir dann oder werden wir gelebt?
Wir haben viel abgespeichert auf unserer kollektiven Festplatte in den letzten Jahrhunderten.
Die Familie und Gesellschaft sagen dir, du musst in den Kindergarten, in die Schule, du musst studieren, aus dir muss was werden und du musst doch wissen, was du willst und was Du später alles besitzen möchtest.
Wie aber sollen wir frei sein, wenn wir durch fest in unserer Gesellschaft verankerte Handlungsaufforderungen vorgegeben bekommen, wie wir zu leben und zu denken haben?
Was haben wir für Verhaltensmuster, Glaubenssätze, Werte?
Mir hilft es sehr, darüber zu reden, zu schreiben und nachzudenken, um daraus wieder mehr in die Freiheit zu gelangen.
Durch tiefen Schmerz, harte Zeiten und krank sein, nicht lebendig fühlen, konnte ich einiges öffnen und heilen und versuche so meinen Weg zu finden.
Wie geht es dir in diesen Zeiten?
Ich wünsche mir, dass wir uns mehr Zeit nehmen und wir die Veränderung in der Welt sein können, die wir uns für diese wünschen.
Freiheit bedeutet: Autonomie eines Subjekts
Ohne Zwang zwischen unterschiedlichen Möglichkeiten und Wegen, zu wählen und zu entscheiden.
Mir kommen dann Gedanken wie… Wir haben nur eine so kurze Reise auf diesem Stern.
Also nutzen und schöpfen wir alles aus, sodass wir ein Paradies erschaffen, für Frieden, Liebe, Heilung, Würde, Selbstbestimmung und Freiheit, für alle Lebewesen auf dieser wunderschönen Erde.
Für mich bedeutet frei sein: Wahrhaftig denken, fühlen und handeln aus tiefer Intuition, aus dem Herzen.
Also kann es sein, wir müssen unsere Festplatte formatieren und immer wieder prüfen, ob das, was wir glauben, richtig zu sagen/zu tun, wirklich aus unserer tiefen Seele kommt.
Ich danke dir fürs Lesen.
Schönen zweiten Advent und ganz viel Glück und Liebe
Susann
Reise zu den Sternen
Hier eine tolle Geschichte zum Thema frei sein
Der angekettete Elefant
»Ja, nichts täte ich lieber, als mich vor sie hinzustellen und ihr zu sagen, was ich fühle. Aber ich weiß, dass ich es nicht kann.«
Der Dicke setzte sich im Schneidersitz in einen dieser fürchterlichen blauen Polstersessel in seinem Sprechzimmer. Er lächelte, sah mir in die Augen, senkte die Stimme wie immer, wenn er wollte, dass man ihm aufmerksam zuhörte, und sagte: »Komm, ich erzähl dir eine Geschichte.«
Und ohne ein Zeichen meiner Zustimmung abzuwarten, begann er zu erzählen.
Als ich ein kleiner Junge war, war ich vollkommen vom Zirkus fasziniert, und am meisten gefielen mir die Tiere. Vor allem der Elefant hatte es mir angetan. Wie ich später erfuhr, ist er das Lieblingstier vieler Kinder. Während der Zirkusvorstellung stellte das riesige Tier sein ungeheures Gewicht, seine eindrucksvolle Größe und seine Kraft zur Schau.
Nach der Vorstellung aber und auch in der Zeit bis kurz vor seinem Auftritt blieb der Elefant immer am Fuß an einen kleinen Pflock angekettet.
Ich schloss die Augen und stellte mir den wehrlosen neugeborenen Elefanten am Pflock vor. Ich war mir sicher, dass er in diesem Moment schubst, zieht und schwitzt und sich zu befreien versucht. Und trotz aller Anstrengung gelingt es ihm nicht, weil dieser Pflock zu fest in der Erde steckt.
Ich stellte mir vor, dass er erschöpft einschläft und es am nächsten Tag gleich wieder probiert, und am nächsten Tag wieder, und am nächsten…
Bis eines Tages, eines für seine Zukunft verhängnisvollen Tages, das Tier seine Ohnmacht akzeptiert und sich in sein Schicksal fügt. Dieser riesige, mächtige Elefant, den wir aus dem Zirkus kennen, flieht nicht, weil der Ärmste glaubt, dass er es nicht kann.
Allzu tief hat sich die Erinnerung daran, wie ohnmächtig er sich kurz nach seiner Geburt gefühlt hat, in sein Gedächtnis eingebrannt. Und das Schlimme dabei ist, dass er diese Erinnerung nie wieder ernsthaft hinterfragt hat. Nie wieder hat er versucht, seine Kraft auf die Probe zu stellen.
»So ist es, Demian. Uns allen geht es ein bisschen so wie diesem Zirkuselefanten: wir bewegen uns in der Welt, als wären wir an Hunderte von Pflöcken gekettet.
Wir glauben, einen ganzen Haufen Dinge nicht zu können, bloß weil wir sie ein einziges Mal, vor sehr langer Zeit, damals, als wir noch klein waren, ausprobiert haben und gescheitert sind.
Der Pflock war allerdings nichts weiter als ein winziges Stück Holz, das kaum ein paar Zentimeter tief in der Erde steckte. Und obwohl die Kette mächtig und schwer war, stand für mich ganz außer Zweifel, dass ein Tier, das die Kraft hatte, einen Baum mitsamt der Wurzel auszureißen, sich mit Leichtigkeit von einem solchen Pflock befreien und fliehen konnte.
Dieses Rätsel beschäftigt mich bis heute. Was hält ihn zurück? Warum macht er sich nicht auf und davon?
Als Sechs- oder Siebenjähriger vertraute ich noch auf die Weisheit der Erwachsenen. Also fragte ich einen Lehrer, einen Vater oder Onkel nach dem Rätsel des Elefanten. Einer von ihnen erklärte mir, der Elefant mache sich nicht aus dem Staub, weil er dressiert sei. Meine nächste Frage lag auf der Hand: »Und wenn er dressiert ist, warum muss er dann noch angekettet werden?«
Ich erinnere mich nicht, je eine schlüssige Antwort darauf bekommen zu haben. Mit der Zeit vergaß ich das Rätsel um den angeketteten Elefanten und erinnerte mich nur dann wieder daran, wenn ich auf andere Menschen traf, die sich dieselbe Frage irgendwann auch schon einmal gestellt hatten.
Vor einigen Jahren fand ich heraus, dass zu meinem Glück doch schon jemand weise genug gewesen war, die Antwort auf die Frage zu finden: Der Zirkuselefant flieht nicht, weil er schon seit frühester Kindheit an einen solchen Pflock gekettet ist. Wir haben uns genauso verhalten wie der Elefant, und auch in unser Gedächtnis hat sich die Botschaft eingebrannt: Ich kann das nicht, und ich werde es niemals können.
Mit dieser Botschaft, der Botschaft, dass wir machtlos sind, sind wir groß geworden, und seitdem haben wir niemals mehr versucht, uns von unserem Pflock loszureißen. Manchmal, wenn wir die Fußfesseln wieder spüren und mit den Ketten klirren, gerät uns der Pflock in den Blick, und wir denken: Ich kann nicht, und werde es niemals können.«
Jorge machte eine lange Pause. Dann rückte er ein Stück heran, setzte sich mir gegenüber auf den Boden und sprach weiter: »Genau dasselbe hast auch du erlebt, Demian. Dein Leben ist von der Erinnerung an einen Demian geprägt, den es gar nicht mehr gibt und der nicht konnte.
Der einzige Weg herauszufinden, ob du etwas kannst oder nicht, ist, es auszuprobieren, und zwar mit vollem Einsatz …